Migration: Möglichkeit und Grenzen
Migrationsexperte Wilhelm Dräxler referiert beim Helferkreis
„Hinter jedem Schicksal verbirgt sich ein Mensch“
„Ich habe viel gelernt“. Diesen Ausspruch hörte man nach dem Vortrag von Wilhelm Dräxler von mehreren Zuhörern. „Migration Möglichkeit und Grenzen“ – unter diesem Motto präsentierte der Referent für Migration und Arbeitsprojekte beim Caritasverband München den rund 70 Zuhörern im Pfarrheim von St. Birgitta umfangreiche Daten, Fakten und Hintergründe.
Menschen auf der Flucht – das ist keine Randerscheinung. Alleine eine Zahl macht dies deutlich: Im Jahr 2014 waren 51,2 Millionen Menschen auf der Flucht. Den größten Anteil bilden die so genannten Binnenflüchtige (33 %). Dabei handelt es sich um Menschen, die aus ihrer rechtmäßigen Heimat vertrieben wurden, bei ihrer Flucht aber keine Staatsgrenze überschreiten. Die Zahl der Flüchtlinge, die nach Europa kommen, machen dagegen mit 1,2 Millionen (2 %) nur einen vergleichsweise geringen Anteil aus.
Dräxler erinnerte daran, dass Menschen mit deutschem Pass nicht selten selbst zu Auswanderer wurden, früher und auch heute. In den Jahren von 2009 bis zum Jahr 2013 haben rund 2,9 Millionen Deutsche ihr Heimatland verlassen und wurden in anderen Ländern selbst Fremde.
Breiten Raum nahmen in dem Vortrag asylrechtliche Fragen ein, die den ehrenamtlichen Mitgliedern im Helferkreis bei der Unterstützung der Asylsuchenden nützlich sein werden. Wilhelm Dräxler hatte aber auch wertvolle Ratschläge bei der täglichen Betreuung der Asylbewerber parat. Er empfiehlt einen natürlichen, freundlichen und offenen Umgang mit den neuen Mitbürgern, und sich auch durch auftretende Hindernisse nicht entmutigen zu lassen.