Die meisten Asylbewerber in Unterhaching erlebten am 31. Dezember ihren ersten Jahreswechsel in Deutschland. Die Sorge, dass bei den Flüchtlingen das Silvester-Feuerwerk Erinnerungen an den Krieg in ihrer Heimat weckt, war bei den Helfern groß.
Der Helferkreis und die Sozialbetreuung der Arbeiterwohlfahrt (AWO) überlegten sich eine gemeinsame Aktion, um den Asylbewerbern den Brauch zum Jahreswechsel schon vor Mitternacht zu demonstrieren.
Am Nachmittag trafen sich die Helfer und die Asylbewerber zuerst zu Kaffee und Tee. Das Interesse war groß. Die Familien aus der Traglufthalle überrannten förmlich die Organisatoren. Rund 25 Asylbewerber, darunter Familien aus Afghanistan, Syrien und der Ukraine mit ihren Kindern kamen in die Containerunterkunft. Zusammen mit deren Bewohnern waren es über 30 Flüchtlinge.
Mit Anbruch der Dunkelheit ging es gemeinsam in den Landschaftspark. Die Firma Himmelschreiber aus Unterhaching, mit ihrem Chef Sebastian Ruppert, hatte großzügig Silvesterraketen zur Verfügung gestellt. Zum Einstimmen gab es für die Kinder Wunderkerzen. Diese wurden den Helfern förmlich aus der Hand gerissen.
Trotz des Regens konnte Erich Wittmann vom Helferkreis mit Unterstützung seines Sohns die Raketen zünden. Das Feuerwerk war für die Familien eindrucksvoll, vor allem die Kinder hatten großen Spaß.
Die Helfer waren überrascht, dass fast keines der Kinder mit Angst reagierte, nur einige Kleinkinder erschraken über laute Böller. Durch das laute Krachen entstand eher Angst und Schrecken bei den Erwachsenen. Eine syrische Mutter hatte zunächst große Angst, konnte aber beruhigt werden.